Schneckenweg- die Schnecke zeigt den Weg

Schneckenweg

Schneckenweg – Dorfrundweg – Ein Rundweg durchs Dorf

Warum heißt der Schneckenweg „Schneckenweg“: weil er durch eine Keramikschnecke markiert ist. Warum wird der Schneckenweg durch eine „Schnecke“ markiert: weil er Schneckenweg heißt.
Ich glaube, dass der Schneckenweg so heißt, weil man dem Weg im Schneckentempo folgen soll, damit man keine der vielen Sehenswürdigkeiten verpasst! Sie werden schon sehen!
Um die Verwirrung noch etwas zu vergrößern: Während der Schneckenweg in einem Faltblatt der Gemeinde Wiesenbronn als „Schneckenweg“ bezeichnet wird, steht an der Hinweistafel am Seegarten „Dorfrundweg“, gekennzeichnet mit einer Schnecke. Und nachdem das Faltblatt der Gemeinde wohl den Schneckenweg in einen Dorfplan eingezeichnet hat, die durchnummerierten „Sehenswürdigkeiten“ aber nur aus Gästehäusern, Wirtschaften, Weingütern und sonstigen Betrieben bestehen, hier eine etwas umfangreichere Beschreibung des Schneckenwegs. Und ein Faltblatt der Gemeinde „Rundgang durch Wiesenbronn“ könnte die Verwirrung komplett machen.

Wir starten unsere Schneckenweg- Wanderung am Seegarten. Dort überqueren wir die Hauptstraße Richtung Süden. Direkt am Gehsteig werfen wir einen Blick über die Schultern nach links und haben einen schönen Blick den Kirchberg hinauf zur Kirche zum Heiligen Kreuz mit ihrem mächtigen ca. 35 m hohen Turm und dem Zehntgebäude der ehemaligen Kirchenburg davor. Direkt links vor uns die ehemalige Gemeindeschmiede, die bereits im 17. Jahrhundert existiert hat. Rechts von uns drei Sühnekreuze, die bei der Renovierung des Rathauses in den Fundamenten gefunden wurden. Wir wandern weiter durch die Straße Eichplatz zum Eichplatz selbst. Hier finden wir das kleine Sandstein- Gebäude der „Eich„, früher ein Brunnen, mit dessen Wasser früher Fässer und Eimer geeicht wurden. Daher auch der Name „Eich“. Im Gebäude sind jetzt einige ältere land- und weinwirtschaftliche Geräte ausgestellt. Am Eichplatz wenden wir uns nach rechts und wandern durch die Eichstraße Richtung Ortsmitte. An einem PKW-Parkplatz angekommen sehen wir links dahinter an einem Gebäude eine Tafel: hier wird an das Geburtshaus des „Würzburger Rav“ Seligman Bär Bamberger erinnert. In Wiesenbronn gab es um 1850 zahlreiche Juden. Viele zogen ab 1870 in größere Städte wie Kitzingen, Ilmenau, Nürnberg und Frankfurt, weil nach der Aufhebung der Beschränkung der staatsbürgerlichen Rechte auf Grund der Religion sich dort bessere Geschäftsmöglichkeiten boten. Eine Synagoge in Ortsmitte (Kleinlangheimer Straße), Baujahr 1792, ist vom jetzigen Eigentümer renoviert worden.
Wir wandern weiter bis zum Rathaus. Das barocke Rathaus wurde im 18. Jahrhundert auf den Grundmauern eines älteren Gebäudes erbaut. Es hat zwei markante Besonderheiten, den Dachreiter mit Geläut sowie die Uhr mit Uhrenspiel der mittleren Dachgaube.
Jede Stunde erscheinen zwei Holzfiguren, der Bauer mit Gabel und der Häcker mit Karst. Die Inschrift darunter: „Stumm und mit stillem Mund – schlagen wir uns jede Stund!“ Ein Hinweis auf Konflikte zwischen Arm und Reich: als Bauer wurden nur die Großbauern mit viel Landbesitz bezeichnet, die Häcker waren Tagelöhner mit ein paar Äckerchen, von denen sie sich mehr schlecht als recht ernähren konnten. Beiden gemeinsam war, dass sie mindestens einen „Wengert“ besitzen mussten. Unter dem Treppenaufgang links vom Rathaus ein vergittertes Fensterchen, das zum früheren Gefängnis gehörte. Wiesenbronn hatte früher ein Schultheißengericht, zuständig für alle zivilen Angelegenheiten. Weiterhin ein weiteres altes Recht, alle auf frischer Tat ertappten Diebe in der Gemeinde Wiesenbronn abzuurteilen. Der Pranger rechts der Rathaustreppe ist (leider) nicht mehr vorhanden.
Gleich neben dem Rathaus eine ehemalige Dorfschmiede, in der noch bis zum Ende des 20. Jahrhunderts Pferde beschlagen wurden. Die Bezeichnung deshalb auch: Beschlagbrücke.

Hier befinden wir uns bereits in der Koboldstraße, der wir eine Zeit lang südwärts folgen werden. Links und rechts der Koboldstraße Bürgerhäuser, mal größer, mal kleiner. Auf der rechten Seite ein Sandsteintor mit der Inschrift „G.P. – Conrad – 1852“, das den Hochwasserstand vom 21. Mai 1860 markiert, als nach einem starken Wolkenbruch, der in der „Kahl“ am Schwanbergrangen niedergegangen war, das Dorf überflutet wurde. Die Wassermassen trieben viel Stammholz, das oberhalb des heutigen Koboldsees gelagert worden war, mit ins Dorf und es wird berichtet, dass ein Stamm durch das Fenster des Gasthauses „Grüner Baum“ hinein geschwemmt worden und dann durch ein anderes wieder ausgetreten war. Das Gasthaus stand dort, wo sich heute das ehemalige Lehrerwohnhaus und der Krämerladen an der Ecke Hauptstraße/Kleinlangheimer Straße befinden.

Wir folgen der Koboldstraße weiter dorfauswärts und kommen bald an der Nachbildung eines Ziehbrunnens vorbei. Wenn man in den Brunnenschacht schaut, erkennt man den Wasserspiegel in etwa 3 m Tiefe. Früher hätte man nicht so tief bohren müssen, da war dieser wesentlich höher. Mit dem Bau der Kanalisation sank der Wasserspiegel in Wiesenbronn beträchtlich! Der Platz für den Dorfbrunnen wurde hier gewählt, weil ganz in der Nähe tatsächlich ein öffentlicher Dorfbrunnen war, von dem sich die Bürger das Wasser in Eimern holten. Interessant ist auch der Platz, auf dem der Ziehbrunnen steht: hier stand vor der Flur- und Dorfbereinigung ein kompletter Bauernhof mit Wohnhaus, Kuh- und Schweinestall, Scheune und Misthaufen in der Mitte!
Weiter dorfauswärts kommen wir an schönen Gebäuden aus Sandstein vorbei – der Sandstein, der im Steinbruch oberhalb von Wiesenbronn gebrochen wurde. Wir passieren den Kindergarten auf der rechten Seite und erreichen das heutige Dorfende und den Koboldsee, um den sich manche Legende rankt. Wir gehen ein paar Meter zurück und biegen in die Leimbachstraße ein.

Wer will, kann hier weiter durch die neue Siedlung am Schiller wandern, der Schneckenweg selbst folgt aber dem Wiesbach, der früher  Laimbach hieß, auf einem schmalen Pfad dorfeinwärts. Leimbach oder auch Laimbach, der Name stammt von den Quellen des Baches oberhalb der Lehmgruben, welche sich im Bereich der heutigen Obstanlagen befanden (der Wanderweg W1 führt durch diese hindurch). Wir gehen dem Pfad entlang durch eine schattige Allee bis zur Lötschengasse, wo wir rechts abbiegen. Wir wandern auf den Weinberg zu, rechts ein schöner Blick auf die neuen Siedlungshäuser „Am Schiller“. Wir erreichen die Schillergasse.

Ein lohnender Abstecher vom Schneckenweg: wir wandern gerade aus weiter am Weinberg entlang leicht bergan und biegen am Windschutzstreifen links in den Weinbergweg ein. Nach kurzer Zeit bis zur Rechtskurve immer wieder schöne Blicke über Weinbergzeilen auf Wiesenbronn, den Kirchberg und die Kirche und das gesamte Dorf. Von hier aus kann man entweder wieder zurück bis zur Schillergasse wandern oder dem Weg folgend bis zur Casteller Straße und dann links ins Dorf zurück (leider noch kein Gehsteig vorhanden (2016)).

Wer den Abstecher nicht macht, wendet sich an der Kreuzung Lötschengasse – Schillergasse nach links in die Schillergasse, folgt dieser und erreicht die Hauptstraße. Gleich linker Hand das „Kunstwerk Weinwerk„. Wir passieren dieses und folgen der Hauptstraße dorfeinwärts.
An der Einmündung Eichplatz links ein schöner Einblick in einen alten Bauernhof mit Wohnhaus, die Grundmauern aus Sandstein, der Giebel mit schönem Fachwerk und das Dach abgewalmt. Rechts vom gepflasterten Hof die Stallungen und dahinter die Scheune. Weiter an der Hauptstraße entlang erreichen wir nach kurzer Zeit die Pfarrgasse auf der rechten Straßenseite.

Hier biegen wir ein, es geht kurz hoch, am Pfarrhaus mit Pfarrgarten vorbei. Am höchsten Punkt, gleich nach dem letzten Haus biegen wir nach rechts in den Feldweg ein (*1). Wir wandern am Weinberg „Kirchbühl“ entlang auf den nach der Kirche höchsten Dachfirst Wiesenbronns zu, der Wilhelmshöhe. Wilhelmshöhe – Kaiser Wilhelm vielleicht? Nein, die Hausbesitzer heißen Wilhelm! Kurz vor den Gebäuden wendet sich der Schneckenweg nach links talwärts, macht eine Schleife und erreicht das Biotop „Schäferswiesla“ mit einem kleinen, Schilf umwachsenen See. Die Namensgebung auch wieder: die früheren Besitzer hießen Schäfer – ob aber nicht doch ab und zu Schafe dort weideten, wer weiß. Der See, ein richtiges Biotop, ist vom Typ „Himmelssee“: kein Zufluss, keine Quelle speisen diesen, nur der Regen – also quasi der Himmel. Daher schwankt der Wasserspiegel auch stark und es soll schon vorgekommen sein, dass der Weg Richtung Kleinlangheim überflutet und unpassierbar gewesen sein soll.

Gleich erreichen wir diesen Radweg Wiesenbronn-Kleinlangheim, wenden uns nach links und erreichen gleich die Abzweigung nach rechts Richtung Schlossgraben, wieder dem Weinberg „Kirchbühl“ entlang. Der Schlossgraben ist ein kleiner, Schilf umwachsener Fischweiher. Er war früher der nord- westliche Teil der sechs Gewässers, welche das ehemalige Wasserschloss umgaben. Die anderen Wassergräben sind zum Teil erst mit der Flur- und Dorfbereinigung zugeschüttet worden.

Wir erreichen den Seegarten – bis 1898 ein Dorfsee – der trocken gelegt wurde. Auf Grund des guten Bodens wurden hier Gärten eingerichtet, woraus auch der Name „Seegarten“ resultierte. Der Seegarten wurde im Laufe der Flur- und Dorfbereinigung zu geschüttet und auf das Niveau der Hauptstraße gebracht und dient jetzt als Grün- und Erholungsfläche sowie als Festgelände. An der Straßenkreuzung links liegt der ehemalige Reinhardtshof, einer der größten Bauernhöfe bis nach dem Krieg. Der jetzige Besitzer heißt auch Reinhard, allerdings mit Vornamen! Wir machen hier einen kleinen Abstecher nach links bergan zur Kirche zum Heiligen Kreuz, dem mächtigen ca. 35 m hohen Kirchturm entgegen, dessen unterer Teil aus dem 12. Jahrhundert stammt. Die Kirche selbst in ihrer heutigen Form stammt aus dem Jahr 1603, die 1715 um zwei Stockwerke erhöht und mit einer welschen Haube bekrönt wurde.Im Inneren interessant das den Altar umgebende Chorgestühl, der Taufstein sowie die sechseckige Kanzel. Bemerkenswert sind auch die bei Renovierungsarbeiten entdeckten Fresken im Chor und an den Wänden der Empore.

Wenn wir die Kirche verlassen haben, wandern wir wieder das kurze Stück zurück bergab und passieren die ehemalige Meierei mit schönem Bauerngarten, heute ein Bauernhof mit Milchvieh- Haltung, der aber auch Feld- und Weinwirtschaft betreibt und zeitweise auch Gänse hält. Das hört man schon im Vorbeigehen! An der Brücke ein Blick zurück auf den schön gestalteten Bauerngarten mit Blick hinauf zum Kirchturm. Statt dem Schneckenweg direkt zu folgen würde ich gleich nach der Brücke links in die Gasse einbiegen, um dann ein paar Meter später auf die Kleinlangheimer Straße zu treffen. Hier gegenüber befindet sich der Friedhof, der mit Besonderheiten aufweisen kann: einer überdachten Friedhofs-Kanzel sowie den Holzarkaden. Wir verlassen den Friedhof wieder an der Kleinlangheimer Straße, wenden uns nach links und folgen dieser.

In Höhe der Spülseestraße sehen wir rechts ein kleines Gebäude aus Sandstein, das Flachsbrechhaus. Früher führte direkt hinter dem Flachsbrechhaus der Gartenweg sowie ein Nebenarm des Wiesbachs vorbei. Dieser wurde genutzt, um den Flachs einzuweichen und vermodern zu lassen, damit nur noch die Flachsfasern übrig blieben. Das Flachsbrechhaus wurde bewusst außerhalb des Ortes errichtet wegen der Brandgefahr. Im Flachsbrechhaus wurde der aufgeschichtete Flachs mit Heißluft gedörrt. Die Schwierigkeit bestand darin, ein Feuer zu schüren, das einen genügend heißen Luftstrom zum Trocknen erzeugte, ohne dass es dabei zum Funkenflug kam. Kam es dazu, konnte der Flachs leicht in Brand geraten. Nach dem Dörren wurde der Flachs hier auch gebrochen, woher auch der Name des Hauses stammt: Flachsbrechhaus. Vom Flachsbrechhaus aus überqueren wir die Kleinlangheimer Straße und folgen der Spülseestraße leicht bergan. Spülsee – ein Name, der darauf hin deutet, dass hier (oder in der Nähe) bei starkem Regen Wasser herab gespült wurde und Seen bildete. Dies dürfte wohl stärker im nord- westlich (außerhalb des Ortes) gelegenen Tal geschehen sein. Hier ist auch bereits Erde eingebrochen, so vor einigen Jahrzehnten, in einer Größe, dass ein ganzes Fuhrwerk hätte verschwinden können. Wir wanden der Spülseestraße entlang bis zur Körnerstraße, in die der Schneckenweg links einbiegt. Die „alte“ Siedlung an der Spülseestraße und Kitzinger Weg ist in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts entstanden, so dass hier bereits viel Grün in den Gärten und Vorgärten hochgewachsen ist. Der Körnerstraße folgend erreichen wir die Einmündung der Großlangheimer Straße zur Rödelseer Straße.

Die großzügige Einmündung mit Verkehrsinsel und dem von Rebstöcken umrahmten Kunstwerk „Rotweininsel“ rechts wurde auch wieder bei der Flur- und Dorfbereinigung geschaffen, denn etwa von der Verkehrsinsel aus bis zum Denkmal bestand ein kleines Anwesen mit Wohnhaus und Nebengebäuden.Wir überqueren hier die Großlangheimer Straße (Vorsicht: hier wird schnell eingebogen!), gehen an der „Rotweininsel“ vorbei zur Rödelseer Straße. An der Straße gegenüber befindet sich das vom Steigerwaldklub renovierte ehemalige Trafohaus der Gemeinde. Im Volksmund wurde dieses früher auch „Feuerhäusla“ genannt, weil auf Grund eines Kurzschlusses am Transformator vier Gebäude an verschiedenen Stellen im Dorf abgebrannt sind.

Wir gehen weiter und machen an der Sportplatzstraße einen kleinen Abstecher Richtung Sportplatz. Dort angelangt befindet sich auf der rechten Seite ein Sandsteinhäuschen, „äs Kallerhäusla„. Dieses diente in früherer Zeit, vor 80 bis 100 Jahren und mehr, als Ausschank des von einer örtlichen Brauerei gebrauten und im darunter befindlichen Keller gelagerten Bieres. Schatten spendeten dem Keller und dem „Kallerhäussla“ mit Garten mächtige Linden- und Kastanienbäume, die zusammen ein Natur- und Kulturdenkmal bildeten. Es gab zu der Zeit bereits eine Kegelbahn und an Sonntagen war dieser Ort ein beliebter Treffpunkt der Bevölkerung. Auch wurden immer wieder mal Konzerte oder Vereinsfeiern abgehalten. Das „Kallerhäusla“ befindet sich heute in Privatbesitz, wurde renoviert und dient dem Besitzer zu kleinen Privatfeiern oder Kegelpartien. Übrigens: auch der Keller wurde entrümpelt und der beim Straßenneubau zugeschüttete Kellerzugang wurde seitlich angebaut, so dass dieser Teil wieder, wie früher, von Norden her (Großlangheimer Straße) zugänglich ist.

Wir wandern zurück zur Rödelseer Straße, überqueren diese und folgen kurz der Klingenstraße. Noch vor dem ersten Haus auf der linken Seite biegen wir links in den Schotterweg ein. Es scheint nicht mehr viel weiter zu gehen, doch wir wandern weiter und erreichen einen Obstgarten. Links zwischen den Gebäuden hindurch finden wir einen Pfad, „äs Ziechlgassla„. Ziegel also, denn hier, vor den Gebäuden und dem Obstgarten in südliche Richtung befand sich eine Ziegelei. Eigentlich logisch, dass in Wiesenbronn einmal Ziegel gebrannt wurden, denn der Lehm war ja zu Genüge vorhanden. Nicht umsonst heißen die Wiesenbronner auch „Lehmatrater“. Den notwendigen Sand bekam man aus Kleinlangheim, von den „Sandhasen“. „Äs Ziechlgassla“ gab es früher nicht, hier war ein dicht bewachsenen Graben, der als Überlauf des Wassers von der Klinge her diente, in dem aber nicht immer Wasser floss. Eine Art Hohlgraben und somit ein interessantes Spielgelände für die Kinder in früheren Zeit. Der Wasserüberlauf ist heute verrohrt, somit war es möglich, einen Durchgang zu ermöglichen.

Wir erreichen nach dem Durchschreiten des „Ziechlgasslas“ (*2) die Koboldstraße, biegen links ab und befinden uns wieder am Rathaus. Noch nicht genug gesehen: wir überqueren vorsichtig die Hauptstraße und gehen in die Kleinlangheimer Straße. Wir biegen sofort nach dem ersten Haus „Hauptstraße 10“ mit schönem Eingang und Wappen mit der Schrift „Krämer 15. Jhd.“ in die Badersgasse ein. Diese Gasse war früher eine Wasserüberlaufrinne vom Oberdorf her, die im weiteren Verlauf in einen Graben mit sumpfigem Einlauf in den Wiesbach mündete, dort wo heute das Brückchen über den Wiesbach zum Seegarten führt. Über diesen Graben waren zwei Brückchen gebaut zur Verbindung der von der Hauptstraße abzweigenden Gässchen zur jetzigen Badersgasse. Die Gässchen gibt es noch, „äs Boderschgassla“ zwischen Hauptstraße 18 und 20 und „äs Minzägassla“ (Name von früherem Anwohner Münz) zwischen Hauptstraße 24 und 26. Ein Bader in Wiesenbronn wird schon im 15. Jahrhundert erwähnt.

Wir wandern durch die enge Badergasse, linksseitig ein schön renovierter Sandsteintür- und Torbogen mit Innenhof, davor wiederum links das Hoftor zur ehemaligen Synagoge, in welcher noch der alte Betsaal mit blauer Bemalung vorhanden ist. Wir folgen in einem Bogen links herum der Badersgasse und erreichen wieder die Kleinlangheimer Straße. Hier rechts und auch auf der gegenüber liegenden Seite zwei schöne Bauernhäuser in Sandsteinbauweise.

Wir biegen links ab zur Dorfmitte zurück. Fast am Rathaus rechts – im ehemaligen Feuerwehrhaus bzw. der früheren Wirtschaft und Brauerei „Grüner Baum“, zu der auch das „Kallerhäusla“ gehört hat, heute der Krämerladen – der frühere Hausname war Krämer – in dem es fast alles zu kaufen gibt. Hoffentlich bleibt das noch lange so!

Wer jetzt Hunger und/oder Durst nach der ca. 4,5 km langen Wanderung bekommen hat, kann sich in einem der beiden an der Hauptstraße befindlichen Gasthäuser niederlassen, bei schönem Wetter im Sommer auch vor der Gaststätte oder im Hof. Von hier ist es nur noch ein Katzensprung bis zu unserem Ausgangspunkt, dem Parkplatz am Seegarten. Auch eine Heckenwirtschaft sowie eine Häckerstube laden zur Einkehr ein – allerdings nicht das ganze Jahr über geöffnet!

Der gesamte Weg ist rollstuhlgeeignet, wenn man an der mit (*1) gekennzeichneten Stelle nicht rechts in den Feldweg abbiegt, sondern auf dem Teersträßchen gerade aus weiter zum Schäferswiesla wandert. Am „Ziechlgassla“, mit (*2) gekennzeichnet, wird*s etwas eng.

Schneckenweg - Kirche vom Seegarten aus
Schneckenweg - Kirche und Kirchenburg
Schneckenweg - Eich
Schneckenweg - Altes Bauernhaus
Schneckenweg - Gedenktafel
Schneckenweg - Rathausuhr - Bauer und Häcker
Schneckenweg - Wasserstand am 21. Mai 1860
Schneckenweg - Ziehbrunnen
Schneckenweg - Koboldsee
Schneckenweg - Dorfschmiede
Schneckenweg - Pfarrhaus
Schneckenweg - Wilhelmshöhe
Schneckenweg - Kirche vom Seegarten her
Schneckenweg - ehem. Amtshaus der Casteller Grafen
Schneckenweg - Flachsbrechhaus
Schneckenweg - Rotweininsel
Schneckenweg - Feuerhäusla
Schneckenweg - ehem. Ziegelei
Schneckenweg - Koboldstraße mit Rathaus
Schneckenweg - Garten im Seegarten
Schneckenweg – Garten im Seegarten
Schneckenweg - Synagoge
Schneckenweg - Sandsteinhaus
Die Wegebeschreibung wurde nach bestem Wissen erstellt, erfolgt jedoch ohne Gewähr!

Download als PDF: Schneckenweg_Wanderfreunde_Wiesenbronn

2016 © wanderfreunde-wiesenbronn

Gestaltung, Text und alle Fotos: Konrad Thomann